Archäologische Ausgrabungen im Ostalbkreis gestartet

Archäologische Ausgrabungen im Ostalbkreis gestartet

Stuttgart, 20. Mai 2008 – Das baden-württembergische Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart hat im Ostalbkreis mit den Schwerpunktgrabungen entlang der Trasse für die künftige Ethylen-Pipeline Süd (EPS) begonnen. Ziel ist die Dokumentation und eventuelle Bergung archäologischer Funde im Vorlauf zu den späteren Rohrleitungsbaumaßnahmen. Die Vorabgrabungen auf einem rund 2,3 Kilometer langen Teilstück werden etwa zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen. Aufgrund von Feldfunden und Luftbildauswertungen erwarten die Experten unter anderem, Fundamente einer Villa oder ihrer Nebengebäude aus römischer Zeit freilegen zu können.

Finanziert werden die Ausgrabungen durch eine Vereinbarung zwischen EPS und dem Landesamt für Denkmalpflege. Darin ist geregelt, dass EPS im Zusammenhang mit dem Pipelinebau die Kosten für die archäologischen Untersuchungen übernimmt. 186 Kilometer der insgesamt 360 Kilometer langen Rohrleitung zwischen Münchsmünster in Bayern und Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz entfallen auf Baden-Württemberg – von Riesbürg im Ostalbkreis bis Karlsruhe zum bereits fertig gestellten Rheindüker. Das Landesamt für Denkmalpflege wird seine bauvorgreifenden Untersuchungen auf etwa 10 Kilometer des geplanten Trassenverlaufs konzentrieren. Dort gibt es bereits Hinweise auf zu erwartende archäologische Funde.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen werden vom Landesamt für Denkmalpflege aufbereitet und publiziert. So wird etwa im neuen Jahrbuch 2007, das im Juni erscheinen soll, bereits über die Funde entlang der geplanten Stichleitung von der Karlsruher MiRO-Raffinerie zur künftigen EPS-Trasse berichtet. Dort wurden mehrere früheisenzeitliche (6. Jahrhundert v. Chr.) Gräber mit aufschlussreichen Grabbeigaben freigelegt. Knapp 10 Meter von den keltischen Gräbern entfernt entdeckten die Archäologen Spuren von römischen Grabanlagen. Aus den gefundenen Keramikgefäßen und einer Glasflasche lässt sich schließen, dass die Gräber aus dem zweiten bis dritten nachchristlichen Jahrhundert stammen.

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